Kaffeewissen: Bild mit Kaffeebohnen und gemahlenem Kaffee. Blog-Titelbild zum Thema Dröppelminna.

GANZ SCHÖN BEDRÖPPELT

Wenn sich die Gesellschaft um die Bergische Kaffeetafel versammelt, ist Geduld gefragt. Denn die Dröppelmina, wie die bauchige ‚Koffekann‘ seit jeher in der Region genannt wird, nimmt sich Zeit, um die Tassen mit dem duftenden, dampfenden Getränk zu füllen.

Dies macht sie nicht, um die kaffeedurstigen Gäste zu ärgern. Die Langsamkeit liegt in der Tücke der Konstruktion. Gefertigt meist aus Zinn, steht die Kranenkanne auf drei Füßen und lässt den Kaffee aus ihrem Zapfhahn fließen. Allerdings ergibt sich bereits nach dem ersten Aufdrehen des Ausgusses ein Problem: Der verbleibende Kaffeesatz hat das Kränchen verstopft, die Flüssigkeit dröppelt nur noch spärlich. Denn Filter waren seinerzeit noch unbekannt. Dieser Umstand und die rundliche Form, die an ein Hausmädchen mit dem im 19. Jahrhundert gebräuchlichen Rufnamen Mina erinnert, gaben der Kaffeekanne ihre einprägsame Bezeichnung.

Vermutlich kamen die ersten Modelle schon im 18. Jahrhundert aus Holland nach Norddeutschland und ins Bergische Land, wo sie rasch zum Mittelpunkt auf dem gedeckten Tisch wurde. Die Zubereitung des beliebten Heißgetränks war damals jedoch noch mit Zeit und Aufwand verbunden. Zunächst musste der Kaffee von Hand fein gemahlen und mit heißem Wasser aufgebrüht werden. Danach füllte die Hausfrau den Kaffee in die Kanne, unter die vorsorglich ein Stövchen gestellt wurde. Schließlich sollte der Inhalt während des Tafelns möglichst warm bleiben.

Auch wenn die dröppelnde Mina im Laufe des technischen Fortschritts von modernen, praktischeren Varianten abgelöst wurde, hat dies ihrer Beliebtheit nicht geschadet. Bis heute ist sie die ungekrönte Königin beim Bergischen Koffiedrenken met allem dröm on dran.

 Bild einer Dröpelmina vor einer Steinwand, Bergische Kaffeetafel

 

Autorin: Brigitte Waldens

(Bild: Wikipedia | Norbert Bangert)

 

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